Druckansicht der Internetadresse:

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät DER UNIVERSITÄT BAYREUTH

Juniorprofessur für Wirtschaftsprüfung | Prof. Dr. Sven Hörner

Seite drucken
banner_forschung

Forschungsschwerpunkte

  • Wahrgenommene Prüfungsqualität und Rechnungslegungsqualität kapitalmarktorientierter Unternehmen
     
  • Aktionärsabstimmungen auf der Hauptversammlung

  • Qualitätsunterschiede bei der Prüfung von privaten Unternehmen in Deutschland

Die Europäische Union ist stets an der Integrität der Rechnungs­legung und Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfung aber auch an der Förderung der Aktionärsrechte und langfristigem Aktionärsengagement im Rahmen der Haupt­ver­sammlung interessiert und untermauert dies durch aktuelle EU-Regulierungen. In meinen Forschungsprojekten stehen daher die Wahrnehmungen der Aktionäre im Kontext der Rechnungslegungs- und Prüfungs­qualität im Vordergrund. Des Weiteren beschäftige ich mich mit dem Thema Wirtschaftsprüfung bei privaten Unternehmen in Deutschland und betrachte die Prüfungsqualität und diesbezügliche Wahrnehmungen der Fremdkapitalgeber.​

Sollten Sie Sich ebenfalls für diese Forschungsthemen interessieren, freue ich mich über Ihre Teilnahme an meinen Veranstaltungen oder über Ihre Bewerbung zum Anfertigen Ihrer Abschlussarbeit

​Wahrgenommene Prüfungsqualität und Rechnungslegungsqualität kapitalmarktorientierter UnternehmenEinklappen

Die Trennung von Eigentum und Kontrolle in modernen Wirtschaftsunternehmen führt aufgrund asymmetrischer Informationen und divergierender Interessen zu Agency-Problemen. In diesem Kontext ist es Zweck der Rechnungslegung, die entstehenden Agency-Kosten abzumildern. Dies kann aus theoretischer Sicht jedoch nur gelingen, wenn die Informationen aus der Rechnungslegung sowohl relevant als auch verlässlich sind und damit eine hohe Qualität aufweisen. Hierbei kommt der Wirtschaftsprüfung eine bedeutende Rolle bei der Sicherstellung der Rechnungslegungsqualität zu.

In den letzten Jahren wurde die Relevanz der Wirtschaftsprüfung durch mehrere Bilanzskandale sowie die Finanzkrise wiederholt eindrucksvoll verdeutlicht. Jedoch stellten selbige Ereignisse die Qualität der Wirtschaftsprüfung und speziell die Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer in Frage. Die diesbezüglichen Wahrnehmungen der Aktionäre sind jedoch für das Funktionieren des Kapitalmarktes von höchster Relevanz. Daher soll im Rahmen dieses Forschungsschwerpunkts beispielsweise erforscht werden, ob die Aktionäre die wirtschaftliche Bedeutung eines Mandanten als Bedrohung der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers wahrnehmen. Gleichzeitig soll untersucht werden, ob die wahrgenommene Prüfungsqualität maßgeblich von den Eigenschaften des Mandanten abhängt. Hier ist beispielsweise die finanzielle Situation des Mandanten zu nennen.

Untersuchungsgegenstand sind kapitalmarktorientierte Unternehmen im europäischen und US-amerikanischen Umfeld. So wird anhand von Event-Studien untersucht, wie Aktionäre auf die Veröffentlichung von Rechnungslegungsinformationen reagieren. Zudem wird der Einfluss von rechnungslegungs- und wirtschaftsprüfungsbezogenen Informationen auf die Eigenkapitalkosten betrachtet.

​Aktionärsabstimmungen auf der HauptversammlungEinklappen

Die Projekte innerhalb dieses Forschungsschwerpunkts sollen zum tieferen Verständnis der Einschätzungen der Aktionäre in Bezug auf die Bedeutung der Rechnungslegungsqualität in Deutschland beitragen. Zu diesem Zweck werden Abstimmungsergebnisse über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat auf Hauptversammlungen kapitalmarktorientierter Unternehmen in Deutschland untersucht. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die Zufriedenheit der Aktionäre mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat von der Qualität der Rechnungslegung abhängt. Insbesondere erfolgt eine Differenzierung zwischen der Zufriedenheit mit den beiden genannten Organen des Unternehmens, um die Verantwortlichkeit für das Thema Rechnungslegungsqualität aus Sicht der Aktionäre zu erforschen.

Eine weitere Fragestellung innerhalb des Forschungsschwerpunkts sind die Einschätzungen der Aktionäre zur Dividendenpolitik von deutschen kapitalmarktorientierten Unternehmen. Die Untersuchung der Abstimmungsergebnisse über die Verwendung des Bilanzgewinns auf Hauptversammlungen deutscher börsennotierter Gesellschaften liefert empirische Evidenz dafür, dass die Dividendenpolitik den Aktionären wichtig ist. Insbesondere scheinen sich höhere Dividenden bis zu einer kritischen Ausschüttungsquote von 50 % positiv auf die Aktionärszufriedenheit auszuwirken.

​Qualitätsunterschiede bei der Prüfung von privaten Unternehmen in DeutschlandEinklappen

In diesem Forschungsprojekt steht die Prüfungsqualität privater Unternehmen in Deutschland im Vordergrund. Aufgrund der großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz stellen private Unternehmen in Deutschland ein bedeutendes Forschungsfeld dar, welches jedoch bisher vergleichsweise wenig Beachtung erfahren hat und zur Beantwortung zahlreicher innovativer Fragestellungen beitragen kann. Insbesondere existieren nur wenige empirische Forschungsbeiträge bezüglich der tatsächlichen und wahrgenommenen Prüfungsqualität bei mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften in Deutschland, welche nicht kapitalmarktorientiert sind.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts sollen speziell die Besonderheiten des deutschen Systems untersucht werden. Hier wären beispielhaft die begrenzte Haftung der Wirtschaftsprüfer oder die Qualifikationsunterschiede zwischen vereidigten Buchprüfern und Wirtschaftsprüfern zu nennen. Zudem sollen weitere empirische Erkenntnisse zur Qualitätsdifferenzierung bei der Prüfung privater Unternehmen erlangt werden.


Verantwortlich für die Redaktion: Prof. Dr. Sven Hörner

Facebook Twitter Youtube-Kanal Instagram LinkedIn UBT-A Kontakt